Herr Neumann, was sind besonders komplizierte Beispiele für den Einsatz von Zutrittskontrollsystemen?
Alfredo Neumann: Große Unternehmen mit hunderten von verteilten Zutrittskontrollsystemen. Die Herausforderung dabei: Die Verwaltung und Synchronisation zahlreicher Zugangspunkte über verschiedene Standorte hinweg. Die Lösung hierbei ist eine zentralisierte Verwaltung und Fernkonfiguration der Systeme, um die Effizienz zu steigern und die Verwaltungskosten zu senken.
Weitere Herausforderungen sind Umgebungen mit hoher Sicherheitsanforderung, wie Rechenzentren oder Forschungseinrichtungen. Dabei muss die maximale Sicherheit und Verhinderung unbefugten Zugangs sichergestellt werden. Dazu eignet sich der Einsatz von multifaktorieller Authentifizierung (MFA), verschlüsselten RFID-Karten und biometrischen Daten, um höchste Sicherheitsstandards zu gewährleisten.
Bei der Integration von Zutrittskontrollen in komplexe IT-Ökosysteme mit multifaktoriellen Authentifizierungsmethoden ist die Sicherstellung der Interoperabilität und nahtlosen Integration mit bestehenden IT-Systemen keine einfache Geschichte. Die Nutzung von offenen Standards und APIs zur Integration von Zutrittskontrollsystemen in bestehende IT-Infrastrukturen und Sicherheitslösungen ist hier die Lösung.
Welche anderen Technologien in der Zutrittskontrolle befinden sich aktuell in der Pipeline?
Zu nennen wäre hier die Multifaktorielle Authentifizierung (MFA). Das ist die Kombination von RFID, NFC/BLE und biometrischen Daten wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung zur Erhöhung der Sicherheit. Außerdem wird es künftig Zutrittskontrollsysteme geben, die vollständig in die Cloud integriert sind, um eine zentrale Verwaltung und einfache Skalierbarkeit zu ermöglichen. Der Einsatz von KI zur Analyse von Zugangsmustern und zur proaktiven Identifizierung von Sicherheitsbedrohungen ist auch ein Thema, das uns künftig beschäftigen wird.
Was sind aktuelle Marktanforderungen im Bereich Zutrittskontrolle?
Da sind vor allem höhere Sicherheitsstandards und Verschlüsselungstechniken zu nennen. Auch die Integration von Zutrittskontrollen mit IT- und Geschäftssystemen – Stichwort: Interoperabilität – werden gefordert. Da künftig immer mehr die multifaktorielle Authentifizierung im Bereich Zutritt Einzug halten wird, sollen Systeme diese Technologie auch unterstützen. Nach wie vor ist aber auch eine einfache und kosteneffiziente Verwaltung und Installation der Systeme gefragt, ebenso wie die Skalierbarkeit und Flexibilität von Zutrittskontrollsystemen. Zukünftig wird erwartet, dass die Nachfrage nach cloudbasierten und mobilen Zutrittslösungen weiter steigt, da diese eine einfache Verwaltung und hohe Flexibilität bieten. Darüber hinaus wird die Integration von Künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen Analytiktools die Sicherheitsfunktionen weiter verbessern und neue Möglichkeiten zur Automatisierung und Optimierung der Zugangskontrollen eröffnen.